Auf den Spuren der Tierschützer von Antalya

Hilfe für die Straßenhunde in Antalya

Urlaub in der Türkei ist ein tolle Sache. Sonne, Strand und Shopping. Was fehlt da noch? 

Nichts. Glaubt man. Doch geht man an den Strand oder in die unzähligen Basare wird man mit einer recht unangenehmen Sache konfrontiert, die es leider in vielen südlichen Ländern gibt. Das Problem der Straßentiere. Hunde, Katzen - sie alle haben kein Zuhause mehr. Wurden ausgesetzt, oft schon als Babys. 

Die in Deutschland ansässige Antalya Tierhilfe hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Tieren hier zu helfen. Es sind die Frauen, die in und um Antalya leben - viele schon seit mehreren Jahren - die sich liebevoll und sehr aufopferungsvoll um diese Tiere kümmern. 

Ein Beispiel soll hier für alle Projekte in der Türkei stehen. 

Sabine von der Tierhilfe Antalya wohnt mit ihren Schwarm etwas außerhalb der Touristengebiete. In ihrem Haus beherbergt sie ca 30 Tiere. Außerdem betreut sie noch mehrere Futterstellen.

Futterstellen? Was ist das denn? Täglich fährt sie das Essen auf Rädern an feste Plätze. Hier können dann die Tiere sich ihr Futter abholen. Ohne Essensmarke -  versteht sich. 

Und die Hunde? Was sagen die dazu? Nicht viel. Meist nicht einmal ein Wuff. Sie kommen nur mit ihren glänzenden Augen, schmusen vielleicht auch mal ein wenig und sind dankbar, dass sie nicht hungern müssen. 

Viel Engagement, Zeit und Geld verschlingt diese Tätigkeit. Unterstützt von deutschen Tierfreunden versucht die Organisation ihre Arbeit aufrecht zu erhalten. Denn Futter allein reicht eben nicht für ein Tier. Regelmäßige Tierarztbesuche, manchmal auch eine lebensrettende OP, so wie ich dies im Oktober miterleben musste. All das verschlingt Unsummen an Geldern, auch wenn in der Türkei die Tierarztkosten günstiger sind als in Deutschland. 

Doch die Tiere sollen nicht nur in Antalya ein besseres Leben finden. Vielmehr ist es das Ziel, diese Tiere nach Deutschland zu vermitteln. Und eine Menge dieser - ja man muss es wirklich sagen - lieben Tiere haben schon ein neues Zuhause in Deutschland gefunden. 

Dennoch ist die Arbeit der Tierschützer vor Ort eine Tätigkeit ohne Ende. Jährlich kommen Tiere dazu. Da werden Babys geboren. Die Hündinnen suchen für sich und ihre Kleinen einen warmen und geschützten Platz. Manche haben Glück und finden ihn. Die Touristen bringen dann auch Futter, um die Kleinen samt Mama zu versorgen. Notdürftig gebaute Hütten bieten gerade in der Winterzeit Schutz vor Nässe und Kälte. 

Am Vortag meines letzten Besuches bei Sabine wurde am Abend ein knuddeliges Hundebaby über den Zaun geworfen. Sabine hat das nur mitbekommen, weil die Bande angefangen hat zu bellen. Da lag es nun, hilflos und mit großen braunen Augen. Doch der unfreiwillige Flug hat dem Baby ein neues und liebevolles Zuhause beschert. Solche Ereignisse geschehen immer wieder. Die Art und Weise, wie die Tiere zu Sabine kommen, sind oft so unglaublich, aber dennoch sind sie wahr.

 

 

Kerstin Schulz

 

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Kerstin Schulz