Kreativität wieder voll im Trend

Aus alt mach ein Unikat
Aus alt mach ein Unikat

Dass Selbstgemachtes wieder voll im Trend liegt, hat sich schon herumgesprochen. Das Schöne dabei ist, dass Frau hierbei nicht mehr als absonderlich gilt, sondern dass sich wahre Künstler entpuppen. Diese Erkenntnis gewann ich bei meinem Ideenrundgang in Düsseldorf. Im Bastelladen in der Jacobistraße fiel mir ein besonders ausgefallenes Exemplar ins Auge. Dieser ehemals alte und für viele ausgediente Stuhl bekam in vielen Stunden liebevoller Bearbeitung ein neues Gesicht.

Mit bunten Steinen beklebt, mit Ranken bemalt und mit Fransenwolle perfektioniert entstand ein Unikat.

Solche Ideen prägen die Einzigartigkeit der Künstlerin auf besondere Weise. Da sprechen wir doch immer von Individualtät und von Persönlichkeit. Mit der Umsetzung auf diese Art und Weise können sich eine Menge Menschen selbst verwirklichen. Verknüpft man doch bei einer solchen Arbeit nicht nur seine Individualität mit seiner Einzigartigkeit, sondern vielmehr stärkt man auch sein Selbstbewusstsein, indem man sich über entsprechende Resonanz freut.

Eine andere, ganz angenehme Seite eines solchen Hobbys ist die Aufwertung von alten, vielleicht ganz lieb gewordenen Dingen, die man so in ein ganz neues Licht setzen kann. Wenn man ehrlich zu selbst ist, hätten doch die meisten diesen alten Stuhl zum Grobmüll gestellt, weil er einfach nicht mehr ins Gesamtbild der neu renovierten Wohnung passt. Doch so ein Stuhl passt als Highlight sowohl in die moderen Einrichtung als auch in eine antike oder rustikale Einrichtung. 

Bei intensiver Betrachtungsweise kann man sich auch getrost die Frage stellen, was ist Kunst. Liegen die wahren Kunstwerke nicht oftmals unmittelbar vor unseren Augen? Muss man für Kunst immer eine Galerie anmieten?. Ja und nein lautet die Antwort zugleich.

Das Ja steht dafür, dass man nur so eine große Zahl von Interessenten bekommt. Nein, weil man bei Darstellung in einem so kleinen Rahmen, wie hier geschehen, auch wirklich nur die Betrachter anspricht, die den Wert einer solchen Arbeit schätzen können, denn, wer selbst kreativ tätig ist, weiß, dass dieses Kunstwerk viel Zeit und Liebe in Anspruch genommen hat.

Zum Schluss beschäftigt mich dann doch die Frage, warum in Zeiten von Rezession und Geldmangel solche Hobbys wieder verstärkt in den Vordergrund treten. Ist es wohl doch so, dass wir immer wieder mal zur Besinnung gerufen werden müssen, unsere Wegwerfgesellschaft in Frage zu stellen? Führt die Krise uns zu mehr Kreativität oder zur Verstärkung deren?

 

Kerstin Schulz

 

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Kerstin Schulz