Nicht reden - machen

Warum es schwierig ist, etwas ins Rollen zu bringen

Es ist schon seltsam. Noch immer hat sich in meiner Heimatstadt nichts verändert. Alles beim Alten. Doch so bald man Kritik äußert, bekommt man folgenden Satz um die Ohren geschmettert: "Nicht quatschen, machen."

Nun gut, dann machen wir eben. Ideen gibt es genügend, die sich auch umsetzen lassen. Also ran an den Hörer und erst einmal einen Ansprechpartner finden. Was scheinbar lösbar zu sein ist, endet in einer Sackgasse, da niemand verantwortlich sein will. Jeder schiebt dem anderen die Verantwortlichkeit zu. Dann ... es scheint sich jemand zu opfern, auch wenn es nicht seine Aufgabe ist. 

Doch irgendwie ist auch hier der Weg recht kurz und endet in einer Sackgasse. 

Nun frage ich mich allen Ernstes, wie sollen Aktivitäten erfolgreich sein, wenn sie schon in der ersten Phase scheitern? 

Oder ist es nicht vielmehr so, dass auf anderer Ebene entschieden wird, wer und was in meiner Heimatstadt ins Leben gerufen werden darf. Hat man als kritischer Geist in dieser Enklave keine Chance, sich für eine lebendige Stadt einzusetzen?

Man könnte schon auf diesen Gedanken kommen, vor allem, wenn man für eine gewisse Zeit anderswo gelebt hat und erlebt hat, wie Ideen gefragt sind, wie man dankbar ist für Ideen, die Abwechselung und neue Gesichtspunkte in das Stadtleben bringen. 

Da hört man allerorten, dass man daran interessiert ist, die Stadt weiter voranzubringen, sie für Menschen als neuen Lebensmittelpunkt interessant zu machen, vorwiegend junge Menschen. 

Nur wie soll das gehen, wenn nur die eingefahrenen Gleise belegt werden dürfen.

Noch will ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass mit dem neuen BM und dem nun auch neu gewählten Stadtrat ein neuer Wind in die Stadt kommt, dass der Wind auf Veränderung gerichtet ist, dass die Vielfältigkeit Einzug hält. 

Für mich heißt es jetzt, erst einmal abwarten und die Zeichen der Zeit richtig zu interpretieren.

Denn wie heißt es doch so weise? Aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, lässt sich auch etwas Schönes bauen. 

 

 

 

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Kerstin Schulz