Der Welttag des Buches

Lesen im multimedialen Zeitalter

Da liest man jetzt überall vom Welttag des Buches. Bücher? Wozu dienen sie denn noch? Haben wir doch so viele Möglichkeiten in unserem vom Internet dominierten Zeitalter zu lesen, uns mit Literatur zu befassen. Dennoch wird seit 1995 jährlich der Welttag des Buches von der Unesco begangen. 

Wie wird dieser Tag in Deutschland begangen? Da können Lehrer über ausgewählte Buchhandlungen Büchergutscheine für ihre Schüler erwerben. Ja, richtig Büchergutscheine. Diese können dann an die Schüler verteilt werden um sich Lesestoff zu holen. Nun könnte man durchaus behaupten, dass so eine Aktion kein Mensch mehr braucht. Doch schaut man sich unsere Schüler an, so gibt es hier ein großes Defizit bei der sogenannten Lesekompetenz - in jeder Alterstufe. Andererseits sieht gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln auch viele junge Menschen, die die Zeit zwischen zu Hause und Schule oder Firma nutzen um zu lesen. 

Fakt ist, dass das Lesen eine  nicht zu unterschätzende Bedeutung in der Entwicklung von Menschen hat. Und der Buchhandel macht es uns heute leicht, für jeden das passende Buch zu finden. Kommen doch jährlich unzählige neue Büher auf den Markt. Da stellt der eifrige Leser fest, dass auch im multimedialen Zeitalter Bücher ihre Berechtigung haben. 

Kritisch muss ich aber auch anmerken, dass es eine Menge Bücher gibt, die dem Ziel auch in der Rechtschreibkompetenz ihr Übriges zu tun, nicht gerecht werden. Das wiederum mag den Leseprofi etwas konfus stimmen. Gibt es doch genügend Möglichkeiten sich abzusichern, ob und wie ein Wort richtig geschrieben wird. Dieser angenehme Nebeneffekt des Lesens sollte nicht unterschätzt werden, denn nur so können wir auch in der Pisauntersuchung einen Schritt nach vorn kommen. Zeigten die letzten Auswertungen, dass es in unserem hochtechnologisierten Land einen hohen Bedarf an der Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenz gibt. Und dbei sind es gerade diese beiden, die die Voraussetzung für alle andern Kompetenzen gibt.

So spricht der Lehrer in mir.

Doch mal ganz ehrlich. Gibt es etwas Schöneres, als einen verregneten Tag auf dem Sofa mit einem spannenden Buch zu verbringen oder auch am Strand mit einem tollen Buch Sonne und Meer zu genießen?

Ich nutze besonders diese Lebensituationen um meine Lieblingsbücher zu lesen. Und wer verlangt da von mir, dass ich schwere literarische Kost zu mir nehme? Keiner. 

Außerrdem ist es in der letzten Zeit zu Gewohnheit geworden, Literatur zu verfilmen. Hat man bereits im Vorfeld das Buch gelesen, kann man während des Film überlegen, ob man den vorleigenden Stoff auch so umgesetzt hätte, wie es der Regisseur getan hat. Denn beim Lesen wird die Phantasie angeregt. Die Beschreibungen des Autor müssen in Bilder vor unserem geistigen Auge umgesetzt werden.

Vor jedem Urlaub stöbere ich also die Buchhandlungen nach geeignetem Lesestoff durch. Spätestens am Flughafen erfasst mich dann die Lesemania. Will ich mich doch in meinem Urlaub nicht langweilen, sondern ich will eher gut unterhalten werden. 

Also ist doch das Lesen in unserer multimedialen Gesellschaft noch nicht OUT. Tendieren Bücher eher zur Kategorie IN?

Wäre es nicht so, hätte doch der Welttag des Buches längst seine Berechtigung verloren. Also ran an das geschriebene Wort!

 

 

Kerstin Schulz

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