KKH Greiz oder Hospital Greiz

Ein Krankenhaus zum Abgewöhnen?

Diese Frage kann ich ruhigen Gewissens mit NEIN beantworten.

Lassen Sie mich mit einer Reise in die Vergangenheit beginnen. 

Mit 15 Jahren habe ich begonnen, an den Wochenenden im KKH Greiz im Pflegedienst zu arbeiten. Ich kenne sie noch alle. Chefarzt Dr. Schlichter, Chefarzt Dr. Priese, Prof. Hartmann, OA Nennewitz, Öse Böhme, Schwester Hildegard Schwester Emmi, Schwester Etelka usw. Da ich Medizin studieren wollte, waren sie alle und noch viele mehr mir ein Vorbild. Sie haben das verkörpert, was man den Dienst am Menschen bezeichnet. Vieles habe ich von ihnen gelernt, wofür ich heute  noch dankbar bin. Achtung vor dem Leben, Respekt vor dem Tod, Dankbarkeit für jeden Tag, an dem man morgens erwacht und sein Tagwerk vollbringen kann. Ich kenn also das Haus noch vor seinem Umbau. Heute kann man sagen, dass das KKH eine hervorragende Ausstattung hat. Es ist nicht mehr zu vergleichen mit dem Haus aus den 70er und 80er Jahren. Und das ist gut so. 

In den letzten Jahren war mein Leben geprägt von Pflege und Verlusten. Ich hatte genügend Zeit nachzudenken und zu reflektieren. Über das Krankenhaus, über das Leben, über Ansprüche und über Kritik.

Im letzten Jahr ist mein Vater im Greizer Krankenhaus verstorben. Es war einfach grausam. Für ihn und für uns. Vielleicht auch für die Ärzte der Intensivstation. In dieser Zeit - es waren mehr als sechs Wochen - war es einfach unmöglich, keinen Kontakt zu den behandelnden Ärzten aufzubauen. 

Einige kannte ich bereits aus der Zeit, als meine Mama dort lag. Ich gebe zu, dass ich in dieser Zeit teilweise großen Hass gegen Ärzte und das Krankenhaus entwickelt hatte. Doch im vergangenen Jahr erlebte ich ein Deja-vu. 

Als mein Vater auf die Intensivstation verlegt wurde, wollte ich schreien, toben, am liebsten alles dem Erdboden gleichmachen, doch ich musste mich beherrschen, denn es ging um sein Leben. Also war ich in der Pflicht, mit den Ärzten zusammenzuarbeiten.

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Kerstin Schulz