Elke Schwab: "Blutige Seilfahrt im Warndt"

Blutige Geschäfte unter Tage

Bibliografische Angaben:

  •  erschienen im Conte Verlag GmbH Saarbrücken  201
  • 310 Seiten umfassen


Über die Autorin:

Elke Schwab wurde 1964 in Saarbrücken geboren. Nachdem sie einige Jahre im Sozialministerium gearbeitet hatte, beschloss sie als freie Autorin zu schreiben. Sie wohnt in einem kleinen Ort im Elsass.

 

Kurzinhalt:

Bei einer Führung im Erlebnisbergwerk in Velsen wird eine völlig zerquetschte, menschliche Leiche an das Tageslicht befördert. Bei den Ermittlungen wird schnell klar, dass es sich um einen Bergmann handelt, der hier gearbeitet hat. Doch für die ermittelnden Kommissare ist es schwierig die Mauer des Schweigens, die die Bergleute unter dem Deckmantel der Kameradschaft aufgebaut haben, zu durchbrechen. Sehr schnell wird Kommissar Schnur bewusst, dass er mit herkömmlichen Methoden, die Umstände des Mordes nicht aufklären kann. Um diesen etwas sonderbaren Fall aufklären zu können, wird ein ehemaliger Bergmann und Kommissar in die Grube eingeschleust. Dieser Kommissar Grewe soll wichtige Hinweise über den Mord sammeln, so dass der Täter überführt werden kann. Denn an einen Unfall, so wie es die Kumpel gern darstellen möchten, glaubt keiner. Und die Hinweise darauf, dass es sich hier um eine ganze Serie von Morden handelt, verdichten sich ebenso wie die steigende Gefahr für den eingeschleusten Kommissar.

Langsam gibt es jedoch immer kleinere Hinweise darauf, dass in den Schächten perfide Geschäfte gemacht werden, die die Gier der Involvierten auf die Tagesordnung ruft. Immer näher kommen die Ermittler an die wahre Ursache. Doch damit wird auch die Gefahr in der sich der einstige Bergmann befindet, immer unberechenbarer. Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Und auch die Ermittler geraten zunehmend in für sie nicht vorhersehbare Situationen. Werden sie diesen Fall lösen können, ohne noch weitere Opfer beklagen zu müssen?

 

Sprachliche Umsetzung und Covergestaltung:

Um den Leser in den Krimi einzuführen, bedient sich die Autorin eines Prologs. Hier wird die Ausgangssituation geschildert und grundlegende Begriffe, die im Bergbau gebraucht werden, werden so dem Leser vermittelt, der sich dann sofort in dieser Welt wiederfindet. Die detailgetreue Schilderung des Umfeldes und eine sehr bildhafte Wortwahl lassen den Leser in die  Handlung eintreten. Die Verwendung von aktuellen Fakten macht den Kriminalroman glaubhaft. Die Charakterisierung der handelnden Personen fällt jeweils kurz aus. Dennoch hat der Leser danach ein genaues Bild.

Die Schilderung der Ermittlungsarbeit wird spannend gestaltet. Der Leser steigt zwangsläufig in die Ermittlungen mit ein. Aus den Ergebnissen schließt er auf mögliche Täter. Ausgehend von einer sehr offenen Geschichte schließt sich der Kreis um den vermeintlichen Täter Stück für Stück. Der Schreibstil der Autorin bindet den Leser an diesen Krimi. Es fällt schwer, sich aus dem Geschehen zu entfernen. Man kann es nicht erwarten, die nächsten Ergebnisse auf dem Papier vorzufinden, um weiter in Gedanken mit zu ermitteln. Spannung, Spannung, Spannung.

Die Autorin führt den Leser gekonnt auf Spuren, die dann sich ganz anders weiter entwickeln. Der Spannungsnerv des Lesers wird auf das Äußerste gespannt.

Die Gestaltung des Einbandes lässt unmissverständlich auf einen Krimi in der Bergbauszene schließen. Die gewählte Hintergrundfarbe unterstreicht den Titel noch einmal.

 

Eigene Meinung:

Es war der erste Krimi, den ich gelesen habe, der im Umfeld des Bergbaus angesiedelt war. Ich bin mit einer skeptischen Haltung an das Buch gegangen. Doch ich muss sagen, so wie dieses Buch mich gefesselt hat, konnte mich sehr selten ein Buch fesseln, bin ich doch zwar ein aufgeschlossener Leser aber auch sehr mäkelig veranlagt. Der Autorin gelingt es, mich als Leser in dieses Umfeld des Bergbaus einzuführen, mir die Geheimnisse untertage nahezubringen. Das hatte zur Folge, dass es kaum möglich war, das Buch zur Seite zu legen. Ich habe in der letzten Zeit recht viele sehr gute Krimis gelesen. Dieser Bergbaukrimi war jedoch bisher das Beste, was ich gelesen habe.

Auch bei diesem Krimi einer deutschen Autorin hat sich wieder einmal meine Meinung bestätigt, dass es in unserem Land ganz tolle Autoren gibt. Vor allem hat mich beeindruckt, dass sich gerade eine Frau dem Umfeld Bergbau in diesem Genre widmet. Für mich war es ein gelungener Krimi, den ich gern weiter empfehle. Er ist ein Muss für alle, die gern spannungsgeladen Bücher konsumieren.

 

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Kerstin Schulz