Elke Schwab: "Mörderisches Puzzle"

Im Wettlauf gegen die Zeit

Bibliographie:

  • ·         erschienen im Solibro Verlag Münster 2011
  • ·         umfasst 379 Seiten

Zum Inhalt:

Ein sehr undurchsichtiger Fall beschäftigt die Kommissare Lucas Baccus und Theo Borg sowie das gesamte Kommissariat. Es tauchen menschliche Teile von Gliedmaßen auf. Doch anhand der medizinischen Untersuchung steht fest, dass das Opfer noch lebt. Die Spur führt zum Chefredakteur der Zeitung „Neue Zeit“, der zum gleichen Zeitpunkt unauffindbar ist. Erwin Frisch wollte sich mit einer Frau treffen. Doch die Recherche ergibt, dass diese Brigitte Felten nicht mehr lebt. Die Ermittler müssen herausfinden, wer die Unbekannte ist und ob es einen Zusammenhang zwischen den menschlichen Gliedmaßen und Erwin Frisch gibt.

Die Kommissare haben bei ihren Ermittlungen einen ungnädigen Gegner – die Zeit. Sie müssen schnell Ergebnisse bekommen um diese Fälle, die wahrscheinlich eng miteinander verknüpft scheinen, zu lösen. Doch der Fall wird immer undurchsichtiger und unlösbarer. Tote häufen sich, Zeugen werden zum Stillschweigen gebracht. Immer wieder müssen die Kommissare erkennen, dass der Täter oder die Täterin medizinische Kenntnisse haben muss. Außerdem geraten sie zunehmend in Gefahr. Der Albtraum scheint nicht enden zu wollen und die Lösung des Falls rückt immer weiter weg.

Immer verworrener werden die Vorkommnisse in diesem Fall.

Wie passen medizinische Kenntnisse und Journalisten zusammen. In den Ermittlungen gefangen, übersehen die Ermittler die Gefahr für sich selbst und aus der eigenen Reihe. Nur knapp entgehen die Kommissare dem Tod. Bis zum endgültigen Ausschalten des Täters bleiben die Spannung und die Gefahr erhalten.

 

Sprachliche Umsetzung und Covergestaltung:

Wie gewohnt lässt sich der neue Krimi von Elke Schwab recht flüssig lesen. Anfänglich etwas langatmig, wird jedoch der Leser zum Weiterlesen animiert, indem die Ereignisse sich fast zu überstürzen scheinen. Der Handlungsort ist wieder Stuttgart und  die nahe Umgebung. Doch wendet sich die Autorin dieses Mal nicht dem Bergbau als Handlungsort zu. Vielmehr stehen die Printmedien im Ziel des zu lösenden Falls.

Durch die Wahl einer sachlichen Sprache wird der Wechsel der Personen sehr deutlich. Die Ermittler scheinen schon fast langweilig, hingegen die Mitarbeiterinnen der Zeitung machen auf den Leser den Eindruck von recht zickigen und Karriere orientierten Damen, die sich ihre Position durch Stutenbissigkeit versuchen zu sichern.

Rasche Szenenwechsel lassen die Spannung ansteigen. Schwab stiftet damit eine regelrechte Verwirrung, die die Undurchsichtigkeit des Falls klar macht. Unbekannte Handelnde, die beobachten, versetzen den Leser in höchste Lesebereitschaft, zu erfahren, wer hinter diesen Aussagen steht. Andeutungen lassen den Leser selbst Schlüsse ziehen, die sich aber immer wieder als falsch herausstellen.

Besonders gelungen in diesem Roman ist die Sichtweise eines Täters, das die Gefühle und das Vorgehen eines Täters in die Handlung des Kriminalromans eingebettet wurde.

Teilweise wird eine Handlung oder eine Szene völlig unvermittelt abgebrochen. So gelingt  es der Autorin die Handlung mit Spannung zu füllen und am Leben zu erhalten. Der Leser wird regelrecht gefesselt, weiter zu lesen. Der neue Krimi von Elke Schwab ist schon fast in Richtung Horrorthriller einzuordnen. Allein schon der Abständen erfolgte Versand von menschlichen Gliedmaßen einschließlich der Versand eines männlichen Penis zu alle zuvor abgetrennt wurden, treibt sensiblen Lesern eine Gänsehaut über den Rücken und vielleicht sogar ein Gefühl der Übelkeit.

Doch alles in allem kann man mit Fug und Recht das Buch weiter empfehlen, starke Nerven des Rezipienten vorausgesetzt. 

 

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Kerstin Schulz