NilyO'Hara: "Das Geheimnis vom Köhlerhaus"

Erschienen: Concepcion Seidel, 2020

 

Seitenzahl: 146

 

Inhaltsangabe: Constanze wächst bei ihrer Tante Elisabeth im Gasthof Köhlerhaus auf, verlebt eine unbeschwerte Kindheit und Jugend, auch wenn sie nicht im Überfluss schwelgen. An ihrem 20. Geburtstag erfährt sie, dass ihre Elisabeth nicht ihre wahre Mutter ist, sondern dass ihre Mutter seit ca. 20 Jahren unbekannterweise verschollen ist. Constanze nimmt diese Neuigkeit gelassen zur Kenntnis. Ihr hat es in ihrem bisherigen Leben an nichts gefehlt.

Irgendwann und unerwartet führt eine Spur zur Vermissten. Das Leben der Familie scheint sich wieder zu vervollständigen. Lily findet zu ihren Liebsten und erzählt von einem jahrelangen Martyrium, in das sie durch ihre Liebe geraten ist.

Doch das Glück der Köhlerfamilie wird jäh erneut gebrochen, denn Lily hat die Qualen und die Ängste nicht unbeschadet überstanden. Was zählt ist aber die Versöhnung mit ihrer Tochter und ihrer Schwester.

 

Sprache und Gestaltung: Der Autorin gelingt es, von Anfang an Spannung aufzubauen und diese zu halten. Nicht nur die vermisste Lily steht im Mittelpunkt des Romans. Auch das Leben der kleinen Köhlerfamilie spielt eine nicht unbedeutende Rolle. Hinweise, dass die Vermisste noch lebt, werden sequenzweise eingefügt und dann wieder verworfen. Feinfühlig gestaltet sie das Erwachsenwerden der jungen Constanze, die sehr mit ihrem Elternhaus verbunden ist.

O’Hara benutzt eine einfache, aber dennoch bildhafte Sprache, die den Leser in die Umgebung und das Leben der Protagonisten einführt. An manchen Stellen könnten die Beschreibungen etwas ausführlicher sein, doch so erhält der Leser Raum, sein eigenes Bild der Handlung zu entwickeln.

Was jedoch störend empfunden wird, sind die Wechsel der Erzählperspektive, die im Lesefluss erfolgt, sodass der Leser schnell von einer Perspektive zur anderen wechseln muss.

 

Alles in allem ist ein sehr leichter Roman, der den Leser gut unterhält. 

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Kerstin Schulz